Die neuen IC-Wagen der Deutschen Bahn haben erstaunliche Ähnlichkeit mit ihren Vorgängern. Kein Wunder, denn sie wurden lediglich aufgehübscht.
Ein Buchstabe konnte bislang über die Laune von uns Fahrgästen entscheiden. Waren wir mit dem ICE unterwegs, stand uns eine Reise mit modernem Gerät und hohem Komfort bevor. Der mit Wagen aus den 70er und 80 Jahren bestückte IC hingegen war altmodisch und das in den Augen schmerzende, grünliche Mobiliar abgewohnt.
Bis 2023 im Einsatz: die neuen IC-Wagen der Deutschen Bahn
Zumindest auf der viel befahrenen Strecke Hamburg-Köln-Mainz-Frankfurt wird sich dies mit der Umstellung auf den Winterfahrplan ändern. Ab dem 9. Dezember kommen hier modernisierte Wagen zum Einsatz, die das Komfortniveau des ICE erreichen.
Bis Ende 2014 wird die Deutsche Bahn rund 770 Intercity-Wagen umrüsten, wofür das Unternehmen 250 Millionen Euro in die Hand nimmt. Wie Projektleiter Sönke Christian während einer Probefahrt durch Nordrhein-Westfalen erläutert, sollen die Wagen so bis zum Jahr 2023 für den Schienenverkehr gerüstet sein.
Holztische und Wandverkleidungen
Konkret bedeutet dies: Die Fahrgäste können fortan ihre Reise in Sitzen verbringen, die denen aus dem ICE gleichen – inklusive der bislang fehlenden Kopfstützen. In der 2. Klasse sind die Bezüge aus Velours gefertigt, in der 1. aus Leder.
Ebenfalls neu sind Holztische, Wandverkleidungen und Teppiche. Außerdem befinden sich zwischen den Sitzen nun Steckdosen für Unterhaltungselektronikgeräte und Mobiltelefone.
Stauraum für Fahrräder in den neuen IC-Wagen
Intercityfahrgäste müssen jedoch nicht auf einzelne Komfortmerkmale verzichten, die ihnen ans Herz gewachsen sind: Weiterhin befindet sich in jedem Zug ein Wagen, in dem zwischen sieben und 16 Fahrräder verstaut werden können. Auch das Mutter-Kind-Abteil bleibt fester Bestandteil der Züge, allerdings wird der Name zeitgemäß in Kleinkindabteil umgeändert.
Der Übergang bereitet laut Christian keine Probleme: Die Modernisierung der ersten 150 Wagen ist abgeschlossen – genug, um die Strecke zu bestücken. Bis 2014 kommt das Material dann schrittweise auf weiteren Strecken zum Einsatz.
Text und Bilder: Ralf Johnen, November 2012.
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