Hinter dem wenig verheißungsvollen Namen Hurricane Ridge verbirgt sich eine vielseitige Bergregion, die zum Olympic National Park gehört. Eine Passstraße ermöglicht einen ebenso komfortablen wie schnellen Zugang.

Blick von der Hurricane Ridge im Olympic National Park auf bewaldete Berge
Von null auf 1600 Meter in einer halben Stunde. Das ist die Verheißung, die der Olympic National Park an seiner Nordflanke bietet. Möglich wird der Aufstieg vom Puget Sound in die hochalpine Welt der Olympic Mountains durch eine gut ausgebaute und einfach zu befahrende Passstraße.
Hurricane Ridge im Olympic National Park: Aufstieg ab Port Angeles
Sie führt zum kleinen Skigebiet Hurricane Ridge, das im geschützten Nationalpark geduldet wird. Da es meist nur von Freitag bis Montag geöffnet ist, kann es in der kalten Jahreszeit vorkommen, dass sie nicht immer geräumt ist.

Farbtupfer im Frühlingsnebel
Los geht die Reise in Port Angeles, einem Städtchen mit 20 000 Einwohnern, dass vor allem internationalen Reisenden bekannt ist. Hier legt die Fähre nach Vancouver Island in Kanada ab, die nach 90 Minuten das zauberhafte Victoria erreicht. Port Angeles aber ist keine reine Hafenstadt, viel mehr bekommt die bevorzugte Lage am Puget Sound eine immer prominentere Rolle. So führt der Fernrad- und Wanderweg Olympic Discovery Trail durch die Stadt, wo er als Uferboulevard firmiert. Er ist 217 Kilometer lang und bringt Radler von Port Townsend nach La Push (olympicdiscoverytrail.org).
Immergrüne Wälder
Kaum drei Kilometer südlich des Hafens empfängt das Besucherzentrum des Nationalparks seine Gäste. Von hier aus windet sich die Hurricane Ridge Road auf sehenswerte Weise den Berg hinauf. Zunächst geht es durch immergrüne Wälder langsam bergauf. Später nehmen die Anzahl der Kurven und der Steigungsgrad zu. Der Morse Creek Overlook auf halber Strecke ist bei klarer Sicht ein Muss. Er erlaubt einen recht spektakulären Ausblick über den Puget Sound bis hin zum Mt. Baker.

Wand aus Schnee: die Hurricane Ridge im Olympic National Park Anfang Juni
Allzu viel Zeit aber sollte man nicht verstreichen lassen, denn es wird noch besser. Je näher das Ende der Passstraße kommt, umso unwirklicher wird die Szenerie. So breiten sich im ausklingenden Frühling unweit der Straße immer mehr Schneefelder aus. Dabei fällt der Blick auf die dicht mit Koniferen und oft nebelverhangenen und dicht bewachsenen Nachbargipfel.
Hurricane Ridge: sechs Meter hohe Schneewände
Oben angekommen, ist es selbst Ende Mai oder im Juni möglich, dass man sich zwischen fünf bis sechs Meter hohen Schneewänden bewegt. Schließlich gedeiht an den tiefer gelegenen Gefilden der Olympic Mountains ein temperierter Regenwald – und auch hier sind die Niederschläge zuweilen ergiebig.

Vom Hochgebirge ans Meer in einer Stunde – auch das ist Washington State
Wer in 1600 Metern Höhe eine Wanderung auf einem der vielen Trails plant, sollte entsprechend sorgfältig handeln und geeignetes Equipment mitführen. Zwei populäre Optionen für Ganztagswanderungen sind der knapp 20 Kilometer lange Klahhane Ridge Trail und der noch etwas längere Hurricane Hill Trail. Doch auch ohne Abstecher ins Gelände sind rund um das Hurricane Ridge Visitor Center Wanderungen möglich. Manchmal sogar auf der Straße, die nicht selten ab dem Besucherzentrum für den Autoverkehr gesperrt ist.

Die Hurricane ist ein tolles Wanderrevier – von Juli bis September
Olympic National Park: exzellente Ausblicke
Auch wenn auf 1600 Metern Höhe ob der exponierten Lage häufig ein garstiger Wind weht, ist der Ausflug ins hochalpine Gelände von Washington State beeindruckend. Das gilt auch für die Fotogelegenheiten. An mehreren Stellen kommen Port Angeles, der Puget Sound und dahinter Vancouver Island ins Visier.
Informationen zur Hurricane Ridge im Olympic National Park
Der Olympic National Park ist ganzjährig geöffnet, die Straße wird im Winter nur freitags bis montags geräumt, Eintritt 30 USD pro Fahrzeug. Neben dem Hochgebirge und der Küste solltest du dir unbedingt auch den Hoh Rain Forest ansehen, ein einzigartiger temperierter Regenwald. Auf dem Weg dorthin musst du unbedingt am Lake Crescent (Foto siehe unten) anhalten.
Parken: Am Besucherzentrum und davor am Straßenrand sind Hunderte Parkplätze vorhanden, in der Hauptsaison kann es dennoch knapp werden.

Der Crescent Lake in Washington State liegt auf der Fahrt von der Hurricane Ridge zum Hoh Rain Forest
Great Northern Coffee Bar: guter Kaffee und leckere Sandwiches in einem leicht skurrilen Laden, 118 W First Street, Port Angeles, thegreatnortherncoffeebar.com
Unterkunft Red Lion: Eher zweckmäßiges Hotel am Puget Sound mit 187 Zimmern, einige davon neu und sehr schön, 221 North Lincoln Street, Port Angeles, sonesta.com
Text und Bilder: Ralf Johnen, zuletzt geprüft im Juni 2025.
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