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    Mit dem Fahrrad durch das Val Trompia in Norditalien

    1. Februar 2024

    Wer mit dem Fahrrad durch das Val Trompia fährt, entdeckt die archaische Seite der Lombardei. Die zwischen Gardasee und Lago d’Iseo gelegene Bergregion war lange von der Eisenförderung geprägt.

    Schild für einen Radweg nördlich von Brescia

    Meist gut ausgeschildert: der Radweg in die Berge

    Noch befinden wir uns ins Brescia, wo wir einige Facetten der italienischen Geschichte in Augenschein genommen haben. Den Kapitolinische Tempel und andere Relikte aus der Römerzeit, aber auch die pompösen Bauten der Faschisten. Doch schon als wir am nächsten Vormittag die Höhe unserer Sattel einstellen, sehen wir die Berge. Wir können es kaum abwarten, die Tour mit dem Fahrrad durch das Val Trompia in Angriff zu nehmen.

    Eine Frau auf der Treppe des Kapitolinischen Tempels in Brescia

    Eine Frau auf der Treppe des Kapitolinischen Tempels in Brescia

    Von der Po-Ebene in die Voralpen

    Viel ist nicht bekannt über die Region, obwohl sie sich inmitten zweier äußerst populärer Ferienziele befindet: dem Iseosee und dem Gardasee. Hierzu haben wir uns einen Radweg ausgesucht, der seit einiger Zeit den Fluss Mella begleitet. Er führt aus der Po-Ebene in die Voralpen oder die Prealpi Gardesane, wie die Italiener sagen.

    Häuserkaskaden an der Ponte Zanano im Val Trompia in der Lombardei

    Häuserkaskaden an der Ponte Zanano

    Andrea Pagliari begleitet uns durch die Region. Der 51-Jährige ist von vielen Outdoor-Touren gestählt und er kennt hier jeden Anstieg. Zuletzt hat er auf dem Rennrad das 2757 Meter hohe Stilfserjoch erklommen, wobei er während der Abfahrt von dem gefürchteten Pass unerwartet in Schnee gekommen ist. Etwas in dieser Art erwartet der Outdoor-Freak für unsere Tour nicht. Doch weil er mit uns um die 2000 Höhenmeter zurücklegen wird, hat er uns zu E-Bikes geraten.

    Museo Il Forno in Norditalien erinnert an die Vergangenheit als Zentrum der Eisenerzförderung

    Das Museo Il Forno erinnert an die Vergangenheit als Zentrum der Eisenerzförderung

    Mit dem Fahrrad ins Val Trompia

    Der Weg aus der Stadt ist unspektakulär, bis wir hinter Concesio erstmals dem Fluss Mella begegnen, der in den Bergen entspringt und in den Po mündet. Hinter Sarezzo dann zücken wir immer öfter die Kameras.

    Italian Fine Guns von Renato Gamba

    Italian Fine Guns: Eisenproduktion heißt Waffenproduktion

    Erst als wir Ponte Zanano erreichen, wo wir von einer alten Brücke auf verwinkelte Bauten blicken, die sich an den Fluss schmiegen. Später, als wir einen kleinen Betrieb mit der Aufschrift »Renato Gamba – Italian Fine Guns« passieren.

    Die Heimat der Beretta

    Wie Andrea erklärt, prägt der Abbau von Eisenerz seit Jahrhunderten das Trompiatal: »Aus diesem Material werden eben auch Waffen hergestellt.« Unmissverständlicher Beweis sind die Produktionsstätten von Beretta, die wir bald darauf in Gardone erreichen. Bereits 1524 wurde das Unternehmen als Hersteller von Handfeuerwaffen urkundlich erwähnt, weshalb es ältester Rüstungskonzern der Welt gilt.

    Kirche und Berge im fruchtbaren Teil des Val Trompia

    Kirche und Berge im fruchtbaren Teil des Val Trompia

    Damit ist die Geschichte der Eisenerzgewinnung allerdings noch lange nicht zu Ende erzählt. Wenige Kilometer weiter besuchen wir das Museo Il Forno Di Tavernole. Hier erfahren wir, dass einige Jahre vor der Gründung Berettas niemand geringeres als Leonardo da Vinci das Trompiatal aufgesucht hatte – und das gleich drei Mal, um die Verarbeitung von Eisen zu erlernen und später den sogenannten Eisenhammer zu entwickeln.

    Historischer Hochofen

    Mit dessen Hilfe kann das Metall zu hauchdünnen Blechen geformt werden, was bis heute in kaum veränderter Manier geschieht. Ein historischer Hochofen kündet davon, dass die Region führend bei der Eisenverarbeitung war. Experten aus dem Tal waren in ganz Europa gefragt.

    Slow Food Teller in einem Restaurant in der Lombardei bei Brescia

    Slow Food Teller in der Rebecco Farm

    Nach diesem Exkurs in die Geschichte der Waffenherstellung ist es höchste Zeit für leichtere Kost. Hierfür steuern wir nur einen Kilometer weiter die Rebecco Farm an, in deren Garten wir umringt von Apfel- und Birnenbäumen Platz nehmen. Mit Blick auf die Berge laben wir uns an Leckereien aus biologischem Anbau: mit gegrillten Zucchini, eingelegtem Rotkohl und gerösteten Walnüssen belegte Brote etwa, oder köstlichem Käse mit hausgemachten Tapenaden.

    Köstliche Brote auf einem Brett in der Rebecco Farm im Val Trompia

    Köstliche Brote in der Rebecco Farm im Val Trompia

    Das Val Trompia: Slow Tourism in Norditalien

    Den Schmaus haben wir einer Gruppe von fünf Landwirten zu verdanken, die sich im Val Trompia zusammengetan haben, um das Konzept des in Norditalien erfundenen Slow Tourism zu fördern. Alle Leckereien stammen allesamt aus biologischem Anbau und die vier rustikalen Gästezimmer befinden sich in restaurierten Steingemäuern.

    Reifer Apfel vor den Bergen Norditaliens

    Reifer Apfel vor den Bergen Norditaliens

    Bald darauf sitzen wir wieder im Sattel, um unsere heutige Etappe zu vollenden. Schilder weisen bereits den Passo Maniva Collio aus, doch der steht erst für morgen auf dem Programm. Heute biegen wir auf einer Höhe von 680 Metern in Bovegno auf die Via Fassole ab, die uns über steile Serpentinen tief in die Gardaseealpen führt. Ziel ist der Ferienhof Chichimela, der auf dem finalen Kilometer nur über unbefestigte Wege erreichbar ist.

    Die Tour auf dem Fahrrad durch das Val Trompia kann man auch mit dem E-Bike absolvieren

    Die Tour auf dem Fahrrad durch das Val Trompia kann man auch mit dem E-Bike absolvieren

    Die unverbaute Bergwelt des Val Trompia

    Als wir den alpin anmutenden Gasthof erreichen, fehlen uns zunächst die Worte. Wir blicken auf eine unverbaute Bergwelt, die bis in Gipfelnähe bewaldet ist. Nur wenn wir uns auf die Zehenspitzen stellen, können wir unten im Valtrompia Anzeichen der Zivilisation erkennen. Als wir uns nach dem Check-in auf der Terrasse niederlassen, begrüßt Andrea einen älteren Mann, der eine deutliche Ähnlichkeit zu ihm aufweist.

    Der Agtoturismo Chichimela in den Bergen nördlich von Brescia

    Gute Aussichten: Werbung für den Agtoturismo Chichimela

    Es ist sein Vater Sergio, der den Ort vor einigen Jahren gemeinsam mit Gemahlin Francesca bei einer Wanderung entdeckt hat. Bald darauf haben der Industriedesigner und die Buchhalterin das Anwesen erworben, um sich hier eine neue Existenz aufzubauen, ohne ihr altes Leben in Brescia ganz aufzugeben. Ein Leben mit frischer Bergluft und fernab von Zivilisationsgeräuschen.

    Familie Pagliari vor den Bergen der Lombardei

    Familie Pagliari vor den Bergen der Lombardei

    Ein »abandoned place«

    Nach einer herrlich entspannten Nacht werden wir vor der Abfahrt mit Blaubeeren verwöhnt, die vor dem Haus im Steilhang wachsen. Sowohl den dickflüssigen Saft wie auch den Kuchen werten wir als weitere gute Argumente für das Leben in den Voralpen. Mit vollen Akkus (für die Ladestation auf dem elterlichen Anwesen hat Andrea gesorgt) und frischen Kräften radeln wir zurück ins Trompiatal. Nach einer Weile kommen wir an einem ehemaligen Bergwerk vorbei, der Miniera Torgola.

    Stillgelegtes Bergwerk Miniera Carlo Tassara in Norditalien

    Stillgelegt: das Bergwerk von Carlo Tassara

    Der einst stolze Betrieb ist auf fotogene Weise dem Verfall ausgesetzt und wird auf einschlägigen Portalen als »abandoned place« angepriesen. Mit Erklärungen vertröstet uns Andrea vorerst, bis wir einen ähnlichen Ort erreichen: die Miniera Sant’Aloisio in Tassara. Wir beschließen, ihr auf dem Rückweg einen Besuch abzustatten.

    Hund bewacht das Anwesen einer Familie in den Bergen Italiens

    Bergpanorama mit Hund

    Kleine Dörfer und Steinpilze

    Unterdessen fahren wir bei spätsommerlichen Temperaturen von knapp über 20 Grad durch immer kleiner werdende Dörfer und über teils abenteuerliche Straßen weiter in die Berge. Nicht selten wird der Weg an der Bergseite von Mauern flankiert, während uns auf der Talseite nur eine Leitplanke vom steilen Abhang trennt. Auf jedem noch so kleinen freien Flecken parken Autos, was Andrea mit der laufenden Pilzsaison erklärt: »Die Lombarden lieben ihre Porcini«, Steinpilze sind ein Kernbestandteil der lokalen Küche.

    Passhöhe in den Bergen zwischen dem Gardasee und dem Lago d'Iseo

    Passhöhe in den Bergen zwischen dem Gardasee und dem Lago d’Iseo

    Am späten Nachmittag erreichen wir unser zweites Etappenziel, das zugleich Wendepunkt unserer Strecke ist. Da wir die Motorunterstützung des E-Bikes auf die unterste Stufe eingestellt haben, spüren wie die Tagesleistung von etwas mehr als 40 Kilometern bis zum Passo Maniva in den Beinen. Wir befinden uns nun auf immerhin 1700 Metern, wo wir wenig später Zeugen eines spektakulären Sonnenuntergangs werden. Anschließend folgt ein üppiges Mahl im Restaurant unseres Hotels.

    Steinpilze gehören in der Küche der Lombardei zum Alltag

    Fette Beute: Steinpilze gehören in der Küche der Lombardei zum Alltag

    Mit dem Fahrrad durch das Val Trompia: Deftige Speisen in Gipfelnähe

    Das Dosso Alto Maniva ist ein Familienbetrieb, wo im Winter Skiläufer und im Sommer Radfahrer und Wanderer einkehren. Holzvertäfelte Wände, rotweißkarierte Tischdecken sowie ein Holzofen halten eine Gemütlichkeit aufrecht, die an längst vergangene Tage erinnert. Weil die meisten Gäste anstrengende Tage hinter sich haben, servieren Rosa und Manuela Rambaldini deftige Speisen, die schon den Bergarbeitern der Region geschmeckt haben.

    Die Casocelli Spinachi sind eine typische Leckerei die als Belohnung nach einer Tour mit dem Fahrrad durch das Val Trompia wartet

    Belohnung nach der Tour mit dem Fahrrad durch das Val Trompia: Casocelli Spinachi

    Es sind köstliche Casoncelli Bresciani – mit Fleisch, Spinat, oder Käse gefüllte Teigtaschen in Salbeibutter, wie man sie in der Region in vielen Variationen kennt. Später gibt es Risotto mit Steinpilzen und zum Abschluss Grappa aus einer bizarr großen Flasche. So dauert der Abend länger, als wir uns das vorgestellt haben.

    Nebel, Schnee und Eis in den Bergen des Val Trompia

    Sonntagmorgen: Nebel, Schnee und Eis in den Bergen

    Der erste Schnee der Saison im September

    Am nächsten Morgen dann die Überraschung: Als wir den Vorhang aufziehen, blicken wir auf eine Wand aus Nebel. Auf dem Balkon liegt Schnee – es ist der erste der Saison, am vorletzten Tag des kalendarischen Sommers. Obwohl das Thermometer nur 2 Grad anzeigt, ist der vom Stilfserjoch gestählte Andrea fest entschlossen, die geplante Wanderung durchzuziehen. Auch wenn wir weder geeignete Garderobe noch passendes Schuhwerk für einen Fußmarsch durch den Schnee mitgebracht haben, bleibt uns wenig anderes übrig, als ihm zu folgen.

    Koniferen an den Serpentinen einer Passstraße im Norden Italiens

    Ideal für eine Fahrradtour der Extreme: Koniferen an den Serpentinen einer Passstraße

    Um uns versöhnlich zu stimmen, führt uns Andrea zunächst auf einen Espresso ins nicht allzu ferne Hotel Locanda Bonardi. Von hier aus stapfen wir über die von Schneematsch überzogene Straße in Richtung Passo Ravenola. Auch eine Gruppe älterer Motorradfahrer mit offensichtlich sehr teuren Maschinen scheint von dem Wintereinbruch überrascht, doch sie lassen sich von den widrigen Umständen nicht beirren.

    Einsamer Radfahrer auf einer schneebedeckten Straße in der Lombardei

    Lombardeirundfahrt mal anders

    Weinende Häuser

    Obwohl wir eigentlich mit dem Fahrrad durch das Val Trompia fahren, arbeiten wir uns über einen ausgewiesenen Wanderweg vorbei an einer Schafherde zu einem Wasserfall vor. Andrea möchte uns diesen unbedingt zeigen. Später erreichen wir einen kleinen See, den Laghetto Dasdano.

    Motorradfahrer auf einer schneebedeckten Serpentine

    Motorradfahrer auf einer schneebedeckten Serpentine

    Hier liegt der Schnee am Boden knöchelhoch, doch weil die immer noch kräftige Sonne mittlerweile durchgebrochen ist, sind die Picknicktische bereits weitgehend frei. Am Dach der Hütte tropfen die Eiszapfen so, als würde das ganze Haus weinen.

    Gamsbock im Neuschnee auf einer Wiese auf den Höhen des Val Trompia in Norditalien

    Unerwartete weiße Tupfer: Gamsbock im Neuschnee

    Nach heißem Tee und einem deftigen Sandwich fühlen wir uns stark genug für den Rest der Wanderung, die uns zur Bergstation von Maniva Ski führt, einem kleinen Skigebiet. Als wir nach gut vier Stunden zurück am Hotel sind, interessiert sich niemand für unserer leicht unwirkliches Abenteuer: Ausflügler sitzen im T-Shirt in der Sonne und trinken aus großen Gläsern Bier.

    Einsamer Wanderer auf einem schneebedeckten Weg im Val Trompia

    Val Trompia im September: einsamer Wanderer auf einem schneebedeckten Weg

    Unverstellter Sternenhimmel

    Wir hingegen wärmen uns erstmal im Bett auf. Erst nach Einbruch der Dunkelheit gehen wir wieder an die frische Luft, diesmal um den von Streulicht fast unbeeinträchtigten Sternenhimmel zu bewundern.

    Wasserfall Dasdana im Val Trompia mit Wanderern

    Für Liebhaber: auch ein Wasserfall gehört zu den Attraktionen bei einer Tour mit dem Fahrrad durch das Val Trompia

    Zum Frühstück erfreuen wir uns ein letztes Mal an der Bergküche. Besonders die mit dem örtlichen Bauernkäse Bagòss überbackenen Spiegeleier auf Graubrot haben es uns angetan. Eine gute Grundlage für den Weg zurück nach Brescia, den wir an besagter Miniera Sant’Aloisio unterbrechen.

    Autor Ralf Johnen an einem Wasserfall

    Autor Ralf Johnen

    Wie ein Schlund öffnet sich der Eingang des verschachtelten Komplexes oberhalb der Mella. Bald darauf müssen wir uns festlegen, ob wir im Erlebnisbergwerk der Gegenwart unsere Geschicklichkeit auf die Probe stellen, oder ob wir noch tiefer in die Historie der Region eintauchen.

    Sonnenuntergang über den Alpen bei Brescia

    Stoff für den Basiskurs Landschaftsmalerei: Sonnenuntergang im Val Trompia

    Exkursion unter der Erde

    Wir entscheiden uns für Letzteres. Konkret nehmen wir an einem Rundgang durch ein Geflecht aus Stollen teil, wo bis weit ins 20. Jahrhundert Eisenerz gefördert wurde. Es ist eine fremde Welt aus Schächten, Stalagmiten, Weißschimmel und verrosteten Gleisen, die gleichbleibend kühl und dunkel ist.

    Eine Wand aus Wolken über einer Passstraße im Val Trompia

    Eine Wand aus Wolken über einer Passstraße im Val Trompia

    Führerin Alessandra erklärt, dass die Jungs aus dem Valtrompia hier bis zum Zweiten Weltkrieg oft schon im Alter von neun Jahren arbeiten mussten – am Presslufthammer. Viele sind zwischen 35 und 40 an Staublungen gestorben.

    Frau mit Licht und Helm in einem Stollen der Mineria Sant Aloisio

    Ein Licht geht auf: Frau im Stollen der Mineria Sant Aloisio

    Die Waffen, die aus dem Eisenerz des Valtrompia hergestellt wurden, waren also gleich in mehrfacher Hinsicht tödlich. Ein Gedanke, der zu Demut verpflichtet, jetzt, da sich das prächtige Tal immer mehr für die Freizeitgestaltung öffnet.

    Aussenansicht des Lokals Trattoria Tami in Collio

    Lombardische Leckereien: Trattoria Tami in Collio

    Informationen zut Fahrradtour durch das Val Trompia

    Die Strecke von Brescia bis zum Passo Maniva ist pro Richtung knapp 70 Kilometer lang. Weite Teile führen über einen abgetrennten und gut ausgeschilderten Radweg. Weitere Informationen auf greenwayvalliresilienti.it (greenwayvalliresilienti.it/en/trails/52/). Die Strecke eignet sich auch für Auto und Motorrad.

    Schafherde im Neuschnee des Val Trompia mit Fernsicht auf die Berge

    Platz für schwarze Schafe: das Val Trompia erlaubt die Erweiterung der Perspektive

    Aktivitäten mit Mille Monti

    Ein- oder mehrtägige Führungen in kleinen Gruppen inklusive Fahrradverleih, Streckenauswahl und Begleitung. millemonti.it.

    Essen und Trinken

    Trattoria Porteri, Traditionsrestaurant in rustikalen Gemäuern mit Spezialitäten aus der Region und eigenem Feinschmeckerladen. Via Trento 52, 25128 Brescia, Tel 030 38 09 47, trattoriaporteri.it.

    Das Pastagericht Casocelli ist in Brescia eine Spezialität

    Das Pastagericht Casocelli ist in Brescia eine Spezialität

    Rebecco Farm, Lokale Produkte direkt vom Bauern serviert unter Sonnenschirmen in einem herrlichen Garten. Außerdem vier Gästezimmer. Loc. Rebecco, Frazione di Lavone, Pezzaze, Tel. +39 320 21 29 986, rebeccofarm.it.

    Trattoria Tamì, Hervorragendes Lokal mit Regionalküche auf hohem Niveau und exzellenten Weinen, dazu läuft gerne amerikanischer Rap. Piazza Zanardelli, 9, Collio, Tel. +39 30 927112, tamitrattoria.com.

    Gruppe von Wanderern auf einem überschwemmten Weg

    Land unter: die Gruppe von Wanderern muss improvieren

    Übernachtungen

    Azienda Agricola Chichimela, abgelegener Berggasthof mit herrlicher Aussicht, eigenen Produkten und guter Küche. Via Sant’Andrea, 107-25061, Località Dofini Bovegno, Tel. +39 32 84 73 74 79, chichimela.com.

    Albergo Ristorante Dosso Alto, Familiengeführtes Berghotel mit einfachen, gemütlichen Zimmern und gutem Restaurant. Via Maniva 254 -25060, Collio Tel. +39 30 92 76 42, dossoaltomaniva.it

    Der Laghetto Dasdano nach einem Wintereinbruch im September

    Recht fotogen: Der Laghetto Dasdano nach einem Wintereinbruch im September

    Attraktionen während der Tour mit dem Fahrrad durch das Val Trompia

    Miniera Sant‘Aloisio. Erlebnisbergwerk, wo Besucher an Führungen durch die Stollenanlagen teilnehmen können, alternativ warten Action-Sportarten. Via Castiglione, 25060 Collio, Tel. +39 33 96 05 51 18, minierasantaloisio.it

    Museo Il Forno Di Tavernole. Kleine Ausstellung über die Geschichte von Eisenabbau und Hochöfen im Valtrompia. Via Forno Fusorio 1, 25060 Tavernole sul Mella, Tel. +39 333 142 5093, Webpräsenz auf Facebook

    Skilift Persole Dasdana an einem sonnigen Tag

    Ski und Rodel gut: Persole Dasdana im September

    Maniva Ski, kleines Skigebiet mit acht Liften und 18 Pisten, Skipass ab 28 € pro Tag. manivaski.it

    Allgemeine Informationen zum Val Trompia auf der Webseite der Region Brescia.

    Craft Beer von Curtense im Norden Italiens

    Ungefiltert: Craft Beer von Curtense

    Text und Fotos: Ralf Johnen, Januar 2024. Der Autor ist auf Einladung des Tourismusbüros mit dem Fahrrad durch das Val Trompia gefahren.

    Zypressen im Castello von Brescia

    Hallo Italien: Zypressen im Castello von Brescia

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    Ralf Johnen

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    2 Comments


    Manni
    1. February 2024 at 00:35
    Reply

    Tolle Fotos und Beschreibung wie immer, und auch sehr einladend, ich gerate ins Schwärmen, danke und weiter so!!! Manni.



      Ralf Johnen
      1. February 2024 at 01:25
      Reply

      Vielen Dank, lieber treuer Leser! Ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar.

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