In Palau essen sie Flughunde. Doch das ist nicht die einzige kulinarische Tradition des Inselstaates, die uns merkwürdig anmutet.
Der Pazifikstaat Palau hat exzellente Tauchspots, pilzförmige Kalkinselchen als grüne Farbtupfen im blauen Pazifik und: es gibt – ähnlich wie in Frankreich – manch exotische Essgepflogenheit. In Palau essen sie Flughunde.
Seegurken für Schwangere
Schwangeren seien zum Beispiel Seegurken eine Wohltat, sagt Touristenführer Malcolm Meltel. »Das gibt ihnen «, so seine etwas ominös bleibende Auskunft.
Während der Paddeltour in die Lagunenwelt springt Meltel unvermittelt ins klare Wasser und taucht mit einer Seegurke in der Hand wieder auf. Er hält sie in die Luft und drückt fest zu bis eine schleimige Masse aus der Öffnung aufs Boot tropft.
In Palau essen sie Flughunde
Ein paar Spritzer lässt er auch in seinen Mund schießen. Das beeindruckt die anderen Teilnehmer, die in ihren Booten sitzen. »Möchtet ihr ‚mal?«, fragt Meltel. Keiner meldet sich. Ob es Meltel schmeckt oder nicht? Sein Gesichtsausdruck: irgendwo zwischen gespieltem Genuss und unterdrückter Anwiderung.
Während sich Seegurken nicht auf der Speisekarte eines Restaurants in der informellen Hauptstadt Koror wiederfinden, wird dort eine landestypische Delikatesse angeboten, die Gästen aus Europa nicht minder unmöglich erscheint. Für eine Suppe kochen sie fruit bats aus.
Fazit: etwas fade Suppe
Würde man die Augen verbinden – geschmacklich kommt die Suppe eher fad daher. Nur das Auge isst bekanntlich mit und wird irritiert von dem ausgekochten Exemplar auf dem Tisch. Ein Portrait stimmt nicht wirklich vertrauensseliger.
Text und Fotos: Stefan Weißenborn
Die Reise nach Palau wurde unterstützt von Sams Tours.
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[…] Hinsicht experimentierfreudig, habe bei anderer Gelegenheit schon Heuschrecken mit Sojasoße oder Flughundsuppe gegessen, doch ich […]