Die Schaukel auf dem A’dam-Tower heißt A’dam Lookout und sie verspricht Nervenkitzel in Amsterdam. Auf dem Dach des 100 Meter hohen Turms steht seit 2016 die höchste Schaukel Europas. Das wäre an und für sich nicht weiter erwähnenswert, würde sich die Schaukel nicht spürbar über den Abgrund hinaus bewegen – und somit zu einer zeitgemäßen Spaßmaschine werden.
Das Erlebnis
Wir nehmen an einem Oktobernachmittag bei bestem Wetter Platz in der Schaukel und werden mit stabilen Metallbögen im Sitz verankert, um unter gebührend lauter Beschallung langsam in Schwung zu kommen. Mit angespannter Muskulatur blicken wir auf den Fluss IJ und die vielen kleinen Boote, die von Ufer zu Ufer oder hinaus aufs weite Meer fahren.
Wir sehen Centraal Station, in der Ferne die verspielten Neubauten der ehemaligen Hafeninseln, bei einem Blick nach rechts sind im Gegenlicht die Kirchtürme der Altstadt von Amsterdam zu sehen.
Als die Geschwindigkeit hoch genug ist, um die Schaukel bei jedem Schwung fast in die Horizontale zu treiben, sehen wir bei einem verstohlenen Blick nach unten auch die Menschen 100 Meter unter uns.
Das ist tatsächlich aufregend und dabei – zumindest für Nicht-Action-Helden – auf angenehme Weise furchtbar. Nach fünf Minuten nehmen wir nicht ohne Erleichterung ein abnehmendes Ausschlagen des Pendels wahr.
Der Erkenntnisgewinn
Beim Verlassen der Schaukel habe ich leicht zittrige Knie. Ich finde mich recht mutig – aber ich beschließe gleichzeitig für mich, dass es nun erst mal reicht mit Experimenten in der Höhe.
Mit anderen Worten: Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen und Bungee-Jumping brauche ich so schnell nicht.
Die ideale Zielgruppe für die Schaukel auf dem A’dam Tower
Stadturlauber mit einem leichten Drang zum Nervenkitzel, die ihrem Aufenthalt in Amsterdam eine unerwartete Wendung geben wollen. Nach zwei bis drei Tagen in Museen und Gemäldegalerien ist die höchste Schaukel Europas genau das richtige.
Fun Fact
Der A’dam Tower ist der neue Name für das Gebäude, in dem seit 1971 die Firmenzentrale des niederländischen Öl-Multis Shell residiert.
Nach einem groß angelegten Umbau ist der elegant auf einem riesigen Sockel ruhende Betonbau ein multifunktionales Kultur- und Unterhaltungszentrum mit Tonstudios, Club, »Co-Working-Space«, Restaurant und eben dem A’dam Lookout, der höchsten Schaukel Europas. Klicke auf den nachfolgenden Link, wenn du meine Tipps für neue, coole Restaurants in Amsterdam lesen möchtest.
Informationen
Der A’dam Tower befindet sich hinter dem Hauptbahnhof Centraal Station an der Nordseite des Flusses IJ. Eine Fähre bringt alle Interessenten kostenlos dorthin. Der A’dam Lookout ist täglich von 10.30 bis 20 Uhr geöffnet, der Eintrittspreis beinhaltet neben dem Zutritt zu Restaurant und Aussichtsplattform auch den Nervenkitzel in Amsterdam. Tickets kosten 12,50 Euro pro Person – es gibt auch Kombi-Tickets z.B. inklusive Cocktail für 20 Euro.
Lohnt es sich?
Auf jeden Fall. Die Schaukel auf dem A’dam Tower ist ihren Preis wert, der Ausblick über die Stadt ist ziemlich grandios.
Erlebnis: 7/10
Preis-Leistungsverhältnis: 7/10
Wer den Jackpot gewonnen hat, könnte sich im Hotel Andaz in Amsterdam einbuchen – ein herrlich verspieltes Hotel im Grachtengürtel.
Text und Bilder: Ralf Johnen, Februar 2018
Comment
[…] habe ich leider noch nicht ausprobiert – dafür hat der Reiseblogger Ralf Johnen die Schaukel auf dem A´Dam schon mal vorab getestet. Aber lasst euch gesagt sein – allein schon der Blick von hier oben ist wirklich sehenswert. […]