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    Die Herrenhausroute auf Fünen: Hygge und Hügel

    21. August 2024

    Die Herrenhausroute auf Fünen ist ein 660 Kilometer langer Radweg. Wir haben den Rundkurs über die dänische Insel in Augenschein genommen und an vier Tagen einige der 14 Etappen absolviert.

    Windmühle mit Schilfgras und Gewässer auf Fünen

    An Motiven für Bilder mit monet-artigen Titeln mangelt es nicht. Hier: Windmühle mit Schilfgras

    Nach 48 Stunden in Odense haben wir bereits eine gute Vorstellung davon, was uns auf der Herrenhausroute auf Fünen erwartet. Auf dieser Insel geht alles gemächlich vonstatten. Die Leute sind sehr freundlich, aber teilweise eher distanziert. Die Infrastruktur für Radfahrer ist beachtlich gut. Und auf Regen folgt Sonnenschein. All dies könnte man auch so zusammenfassen, wie es auf dem T-Shirt zu lesen ist, das ein Einheimischer mit sichtbarem Stolz trägt: »I don’t need therapy. I live in Denmark.«

    Autor Ralf und Autorin Alexandra mit ihren Fahrrädern in Odense

    Auch bei nassen Straßen: Aufbruchsstimmung in Odense

    Erste Etappe auf der Herrenhausroute auf Fünen

    Mit diesem Wissen also nehmen wir unsere E-Bikes in Empfang, um in den kommenden Tagen den Norden der Insel zu erkunden. Es ist Ende Juni, alles blüht – doch das Wetter ist wechselhaft. Mir macht das wenig, schließlich können wir uns der Motorunterstützung sicher sein. Auch haben wir Regenkleidung dabei.

    Schmale Brücke auf der Herrenhausroute unweit von Odense

    Das vielleicht größte Hindernis unserer Reise

    Die kommt bereits nach vier Kilometern kurz hinter dem Hafen von Odense zum Einsatz. Wir warten unter einem Baum, mit den Kapuzen auf. So wie vor langen Jahren, als wir noch Zeit hatten. Bald aber ist es wieder trocken und wir pedalieren langsam der Küste entgegen, wobei uns an jeder kniffligen Kreuzung Schilder dabei helfen, dem Radweg mit der Nummer 32 zu folgen.

    Schild auf der Herrenhausroute auf Fünen

    Dank der exzellenten Beschilderung ist die Route auch ohne Karten gut machbar

    Herrenhausroute auf Fünen: Feldwege und schmale Brücken

    Der Odense-Fjord mit den erstaunlich großen Hafenanlagen und einem kapitalen Kraftwerk ist die erste und letzte Hochburg der Industrialisierung auf unserem Trip. Danach übernehmen Feldwege und schmale Brücken, ehe wir zu unserer Überraschung in einem kleinen Wäldchen vor zwei ausgewachsenen Pferden mit lustigen Mähnen stehen.

    Pferde vor einem Wäldchen auf Fünen

    Pferde vor einem Wäldchen auf Fünen

    Wir passieren den kleinen Hafen von Otterup, wo ein paar Bötchen gleichgültig hin und herschaukeln. In der Ferne überblickt ein mit Reet gedecktes Haus das Szenario. Jetzt wechselt plötzlich der Straßenbelag und meine Hände werden von Schlägen erschüttert. Der Weg führt nun über Kopfsteinpflaster, so wie beim Klassiker Paris-Roubaix in Frankreich.

    Boote in einer Bucht an der Nordküste Fünens

    Bildschrimfreie Zeit: Alltagsimpression der Nordküste Fyns

    Hölle des Nordens

    Anders als in der Hölle des Nordens aber ist der Abschnitt nur kurz. Wie wir zu unserer Freude feststellen, führt er uns zudem zu einem ersten Gebäudeensemble, das als Herrenhaus durchgeht. Oder ist der ockerfarbene Bau doch eher ein Bauernhof? So oder so handelt es sich um ein Anwesen, auf dem es sich aushalten lässt.

    Gelb gestrichenes Bauernhaus auf Fünen

    Normaler Anblick auf der Herrenhausroute: stattliches Anwesen mit reicher Historie auf Fünen

    Bald erreichen wir bei Hasmark die Küste, wo einige gemütlich aussehende Ferienhäuser fast auf dem Strand zu stehen scheinen. Wir stellen uns vor, wie wir in einem davon am Fenster sitzen, während auf der anderen Seite des Raums das Kaminholz knistert.

    Seenplatte an der Ostseeküste Fünens

    Nordisch by nature: Seenplatte an der Ostseeküste Fünens

    Strand mit Bötchen auf der Herrenhausroute auf Fünen

    Mittlerweile zeigt sich die Sonne, was unseren Zwischenstopp nicht unangenehmer macht. Hier, denken wir, könnten wir auch mal eine Woche verbringen. Vor allem, wenn wir eines dieser Bötchen benutzen dürften, die auf dem Strand ruhen.

    Sandstrand bei Hasmark auf Fünen

    Ostseestrand bei Hasmark

    Einigermaßen verzückt begeben wir uns wieder in den Sattel. Es gilt die letzten Kilometer zu unserem ersten Domizil zu absolvieren, ein ehrwürdiges Anwesen aus dem 16. Jahrhundert: Dallund Slot. Das weiß getünchte Schloss liegt an den Ufern eines Sees und blickt auf eine wechselvolle Historie zurück. Heute ist es eine Mischung aus einem Tagungsdomizil und einem Bed and Breakfast.

    Aussenaufnahme von Dallund Slot mit Tor und kleinem Türmchen

    Prächtiges Domizil für eine Nacht: Dallund Slot an der Herrenhausroute auf Fünen

    Verfeinerte Hausmannskost im Schloss

    Beim Abendessen erfahren wir mehr. Wir nehmen an einem Tisch im Speisesaal Platz, kein Restaurant im eigentlichen Sinne, sondern ein Ort zur Verköstigung der Gäste, die alle dasselbe Gericht bekommen. Erst Salat mit Brotchips, danach Braten mit Blumenkohl und Kartoffeln, verfeinerte Hausmannskost und somit genau das, was wir nach einem Tag im Sattel gebrauchen können.

    Blick aus dem Zimmer in Dallund Slot auf den hauseigenen See

    Blick aus dem Zimmer in Dallund Slot auf den hauseigenen See

    Im Nachbarsaal singt eine größere Gruppe das, was wir für traditionelle dänische Lieder halten. Später am Lagerfeuer erfahren wir, dass es sich um Freunde handelt, die allesamt ein Haus in Frankreich besitzen oder besessen haben. Ein Privileg, dem sie einmal im Jahr mit einem Ausflug aufs Land huldigen. Diesmal haben sie sich Dallund Slot als Ausgangspunkt ausgesucht, um zu wandern, zu singen und das Leben zu feiern.

    Steg zum See bei Dallund Slot

    Wer in Dallund Slot nächtigt, kann auch mal eben in den See springen

    Herrenhausroute auf Fünen: Übernachtung im Schloss

    Auch machen wir Bekanntschaft mit Björn, der sich als Patron vorstellt. Wie sich am Lagerfeuer im Salon herausstellt, ist er ein erfolgreicher Unternehmer aus der Gegend, der mittlerweile in Kopenhagen lebt. Um seiner Heimatregion etwas zurückzugeben, hat er das herrenlose Schloss gekauft und zu seinem Erhalt eine Stiftung gegründet. Die Radler auf der Herrenhausroute auf Fünen, hofft er, könnten dabei zu einem wichtigen Baustein werden.

    Unternehmer Bjørn Bahnsen

    Unternehmer und Gastgeber: Bjørn Bahnsen von Dallund Slot

    Nach einer erholsamen Nacht erwägen wir, vor dem Frühstück in den See zu springen. Letztlich aber kneifen wir. »Wie sollen die Sachen sonst trocken werden«, lege ich mir als Ausrede vor mir selbst zurecht. Also beschränken wir uns darauf, die vielen Rosenarten zu bestaunen, die rund um Dallund gezüchtet werden. Währenddessen laufen die ersten Vorboten einer größeren Hochzeitsgesellschaft auf.

    Reife Weizenähren in einer hügeligen Landschaft auf Fünen

    Nicht so flach, wie man denken könnte: Hügel auf Fünen

    Eine neue Facette Fünens

    Nach dem Frühstück radeln wir weiter auf der Herrenhausroute. Wobei wir nach den wonnigen Hygge-Einheiten nun eine andere Facette Fünens kennenlernen. Die Landschaft hat sich verändert und wir sind plötzlich von Hügeln umgeben. Doch da ich vorher recherchiert habe, dass sich der höchste Gipfel des Eilands auf 131 Metern befindet, hält sich die Ehrfurcht in Grenzen.

    Langgezogenes Bauernhaus an der Herrenhausroute auf Fünen

    Eine Sinfonie in Okker

    Am Wegesrand reiht sich unterdessen eine Augenweide an die nächste. Felder mit reifendem Roggen, blühende Margariten vor Fachwerkhöfen, eine vergessene Kirche und immer wieder jene Herrenhäuser, nach denen der 660 Kilometer lange Radweg benannt ist. Unser nächstes Etappenziel ist Bogense, das als eines der schönsten Städtchen Dänemarks gilt.

    Margaritenfeld vor Bauernhaus aus Fachwerk bei Odense

    Margaritenfeld vor Bauernhaus aus Fachwerk bei Odense

    Nordischer Lunch mit Blick aufs Wasser

    Aufwendig restaurierte Fachwerkhäuser und breite Straßen mit großzügigen Trottoirs stützen diese These.

    Prächtige Häuschen im dänischen Bogense

    Kleinstadtidyll an der Herrenhausroute: Bogense

    Genau der richtige Flecken für ein Picknick, denken wir uns. Es wird ein nordischer Lunch mit Roggenbrotchips, Lachs und aus dem Nachbarland Schweden importierter Schokolade mit Blick aufs Wasser. Danach legen wir uns auf die Wiese und schauen den Wolken bei ihrer Reise zu, ohne uns um in irgendeiner Weise um die Zeit zu kümmern.

    Picknick mit Lachs und Knäckebrot auf Fünen

    Nordisches Picknick: Lachs und getrocknete Roggenbrotchips mit schwedischer Schokolade

    Erst als wir weiterfahren, entdecken wir, dass Bogense auch einen hübschen Hafen besitzt. Hier steht auch eine Statue des auf Fünen allgegenwärtigen Schriftstellers Hans Christian Andersen.

    Ein Zweimaster im Hafen von Bogense

    Entschleunigung im Endstadium: ein Zweimaster im Hafen von Bogense

    Lakritz-Eis

    Eine ganze Weile folgen wir nun der Küstenlinie in Richtung Westen. Hier scheint die Ostsee launischer zu sein, denn das Inland wird durch Deiche geschützt. Bei dem kleinen Dorf Skåstrup mache ich auf der Herrenhausroute auf Fünen eine Entdeckung: In einer rosa Holzhütte befindet sich eine Eisdiele.

    Hausgemachtes Eis an einem Stand in Dänemark

    Hausgemachtes Eis gehört zu jedem Dänemark-Trip

    Und das Ishus hat zu meiner großen Freude etwas im Sortiment, was ich seit meiner Kindheit nicht gegessen habe: Lakritz-Eis.

    Kornblumen auf einem Feld in Fünen mit Cumuluswolken

    Zum Träumen: Kornblumen und Schäfchenwolken

    Kurz darauf erreichen wir unser nächstes Domizil, das Bed and Breakfast Strandlykken. Gastgeberin Rikke hatte uns vorab mitgeteilt, dass sie eventuell bei unserer Ankunft nicht vor Ort sein würde. Für diesen Fall könnten wir einfach die Türe zum Nebenhaus öffnen und schon mal unser Zimmer beziehen. Dabei hatte sie ungewollt gleich die Botschaft mitgeliefert, dass die Welt auf Fünen noch in Ordnung zu sein scheint.

    Sitzgarnatur auf einer Wiese vor der Ostsee auf Fünen

    Auf Fünen keine Seltenheit: einsame Sitzgarnitur mit unverstelltem Blick aufs Meer

    Wo die Welt noch in Ordnung ist

    Als ich klingele, ist jedoch sehr wohl jemand zuhause. Der neunjährige Jonathan humpelt auf Krücken zur Tür, um uns in fließendem Englisch eine kurze Einweisung zu geben. Als ich ihm anschließend Komplimente dafür ausspreche, wiegelt er routiniert ab, als würde er nie etwas anderes machen. Und die Knieverletzung? »Ist beim Sport passiert.«

    Steilküste mit Strand an der Nordküste Fünens

    Stundenlang keine Begegnung: Steilküste im Norden Fünens

    Wenig später meldet sich Thomas, mit dem wir hier verabredet sind. Er ist Lehrer, stammt von der kleinen Insel Samsœ, arbeitet aber zugleich als Ökolandwirt und als Naturführer. Spezialität: das Sammeln essbarer Gewächse in der freien Natur.

    Guide Thomas Frederiksen präsentiert eine der selten gewordenen Kornblumen

    Guide Thomas Frederiksen präsentiert eine der selten gewordenen Kornblumen

    Spezialität Strandkohl

    Über Thomas und unsere Expedition werde ich noch eine gesonderte Geschichte schreiben, in der es auch um die neue skandinavische Küche geht. Doch ich kann vorwegnehmen, dass es einer der spannendsten Abende der jüngeren Vergangenheit war. Mit Strandkohl als kulinarischem Highlight.

    Die Kirche Sandager Kirke bei Odense

    Architektonische Preziose: die Sandager Kirke bei Odense

    Zum Frühstück werden wir abermals verwöhnt, denn Rikke hat uns Erdbeeren aus dem eigenen Garten gepflückt. Auch schwärmt sie uns vom Landleben auf Fünen vor, wo sich ihre Kinder nach Lust und Laune ausbreiten können. Wo es im näheren Umkreis keinen Verkehr gebe, die Sicht aufs gut 500 Meter entfernte Meer nicht verbaut werden dürfe, und ja, wo man die Türen getrost offenlassen kann.

    Frau mit Fahrrad und Regenmantel auf dem Weg zum Ferienhaus auf der Insel Fünen

    Nach dem Regen ist vor dem Regen: Aufbruch vom Bed and Breakfast Strandlykken

    Der Regen trommelt auf das Dach

    Wir haben uns so festgequatscht, dass wir nicht bemerkt haben, wie sich eine Regenfront über uns zu entladen beginnt. Zu unserem Glück ist das Strandlykken in der folgenden Nacht nicht gebucht. Also sagt Rikke: »Ihr könnt so lange bleiben, wie ihr wollt.«

    Rehe beobachten den Fotografen auf der dänischen Insel Fünen

    Alles im Blick: Rehe an der Herrenhausroute auf Fünen

    Eher unverhofft kommen wir auf der Herrenhausroute auf Fünen auch noch dazu, drei Stunden auf dem Bett zu lesen, während der Regen aufs Dach trommelt. Als sich die Sonne wieder zeigt und wir unsere Satteltaschen aufschnallen wollen, trauen wir unseren Augen kaum. Vor uns stehen drei Rehe, die uns vorsichtig beäugen, ehe sie in Richtung Meer entschwinden. Strandglück in Vollendung.

    Blick aus dem Zelt im dänischen Vejlby

    Glamping an der Herrenhausroute in Fünen

    Herrenhausroute auf Fünen: eine Nacht im Zelt

    Unsere Radtour beginnt heute so richtig erst nach dem Check-in in unseren nächsten Domizil. Wir haben zum Abschluss ein Komfortzelt auf dem Vejlby Fed Strand Camping direkt am Meer gebucht. Von hier aus erkunden wir den nordwestlichen Zipfel Fünens.

    Kanonen mit Kugeln auf einem Steg am Meer im dänischen Ort Strib auf Fünen

    Gut aufgestellt: Verteidigungsanlagen im Örtchen Strib an der Herrenhausroute auf Fünen

    In Strib werfen wir einen Blick auf den mächtigen Leuchtturm. Auch sinnieren wir über die Kanonen, die bedrohlich in Richtung Norden weisen. Wieder ein Indiz dafür, dass es wohl nicht durchgehend idyllisch gewesen ist auf Fünen.

    Leuchtturm in Strib in Dänemark bei stürmischem Wetter

    Gemeinhin ein guter Ort zur Beobachtung von Schweinswalen: die Küste im dänischen Strib

    Hoffnung auf Schweinswale

    Anschließend pedalieren wir an der Küste vorbei ins historische Städtchen Middelfart. Dabei blicken wir immer wieder erwartungsfroh aufs Wasser, denn die schmale Wasserstraße, die Fünen von Festlands Jütlands trennt, ist die Heimat einer großen Population von Schweinswalen. Ein weiteres potenzielles Highlight auf der Herrenhausroute auf Fünen.

    Strasse mit Fachwerkhäusern in Middelfart auf der dänischen Insel Fünen

    Wer hat die schönsten? Straßenbild in Middelfart

    Middelfart ist schon seit gut 1000 Jahren als jener Ort bekannt, wo die Überquerung des Gewässers am einfachsten ist. Davon leitet sich auch der Name des Städtchens ab. Die reiche Geschichte spiegelt sich im historischen Erscheinungsbild wider: Backsteinkirche, Fachwerkhäuser und Steinpflaster. Und vor jeder Haustür formvollende Rosensträucher, bei deren Züchtung sich die lokale Bevölkerung gegenseitig überbietet. Ein prächtige Kulisse für einen schwelgerischen Spaziergang.

    Bötchen schaukeln auf dem Littelbelt in Dänemark

    Bötchen schaukeln auf dem Littelbelt in Dänemark

    Bekanntschaft mit der nordischen Küche

    Zur Essenszeit finden wir uns an der Südflanke Middelfarts ein. Kurz lassen wir uns auf einer Bank nieder, wo sich das Schilf im Wind wiegt und die Jachten auf den Wellen schaukeln. Dabei können wir es kaum erwarten, endlich unseren Platz im Restaurant Fænøsund einzunehmen.

    Nordische Küche mit Wild im Restaurant Faenosund in Middelfart

    Neue nordische Küche: das Restaurant Fænøsund

    Mit Blick aufs Wasser bestellen wir ein Dreigangmenü lokaler Prägung. Neue nordische Cuisine auf hohem Niveau. Zufrieden radeln wir gegen 21.30 Uhr die elf Kilometer zurück zum Zeltplatz. Wohl wissend, dass es noch lange hell sein wird.

    Abschied mit einem Bad in der Ostsee

    Mit ein wenig wehmütig nehmen wir am folgenden Morgen Abschied von der herrlichen Insel. Ein kurzes Bad in der Ostsee und ein Kaffee mit Croissant aus dem Laden des Zeltplatzes – und ab geht es auf kürzestem Weg zurück in Richtung Odense. Der Zug nach Hamburg wartet nicht. Doch wir nehmen uns fest vor, auch den Rest der Herrenhausroute zu erkunden.

    Roggenähren vor einem Bauernhof bei Odense

    Reife Roggenähren vor abgeschiedenem Landhaus

    Informationen zum Fahrradtrip auf der Herrenhausroute auf Fünen

    Die Herrenhausroute auf Fünen ist insgesamt 660 Kilometer lang und dabei in 14 Etappen eingeteilt. An den Etappenplan musst du dich natürlich nicht halten, wenn du Unterkünfte an anderen Orten gewählt hast.

    Der Verkehrsdichte auf der Insel ist vielerorts dünn bis sehr dünn. An den wenigen Hauptstraßen gibt es in der Regel abgetrennte Radwege. Ein Navigationsgerät ist nicht erforderlich, weil die Beschilderung der Herrenhausroute auf Fünen hervorragend ist.

    Radfahrer mit Sonnebrille und Helm vor einem Margaritenfeld und Bauernhaus

    Selfie mit Potthelm und Margariten

    Die Herrenhausroute auf Fünen führt überwiegend über Asphalt, zum Teil aber auch über Schotterwege. Ein reines Rennrad ist daher eher ungeeignet.

    Fahrräder kannst du auf Fünen ausleihen, eine kleine Liste mit Anbietern findest du auf der Homepage des Tourismusbüros. Die Herrenhäuser entlang der Strecke haben wir nicht gezählt, doch auf der Homepage findest du detaillierte Informationen darüber, welche wie öffentlich zugänglich sind.

    Dallund Slot in der Abenddämmerung

    Wurde im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt: Dallund Slot

    Für einen Viertagestrip ab Odense, wie er in dieser Geschichte beschrieben ist, solltest du für zwei Personen 1000 bis 1200 Euro einplanen. Die Anreise mit der Bahn kommt hinzu, ab Hamburg fährt zwölf Mal täglich ein Zug nach Odense. Umsteigen ist nicht erforderlich.

    Text und Bilder: Ralf Johnen, August 2024. Die Geschichte ist in Kooperation mit dem Tourismusbüro Fünens entstanden.

     

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